Uhrenwissen  
Die sieben Wochentage
Uhr mit astronomischen Anzeigen aus dem Kloster St. Peter im Schwarzwald, Mitte 18. Jhd (Inv. 16-0014)
Die Planeten als Namensgeber der Wochentage
„Was für ein Planet des Tags de Stund Regirt“ Tabelle mit Angabe der Planetenstunden, Nürnberg 1568 (Ausschnitt)
Die Reihenfolge der Planetenzeichen lautet Saturn – Jupiter – Mars – Sonne – Venus – Merkur – Mond. Der Zeiger steht gerade auf der Sonne.
Die Reihenfolge der Wochentage
Unsere Wochentage, erklärt auf der Klosteruhr von St. Peter (Schwarzwald)

Die Reihenfolge der Wochentage ist jedem Kind geläufig, kaum jemand aber weiß, weshalb auf den Sonntag der Montag folgt.  Die einfache Holzräderuhr aus dem Kloster St. Peter (Schwarzwald) kann dieses Rätsel lösen.

Die Einteilung der Woche in sieben Tage kannten schon die Babylonier vor mehreren tausend Jahren. Die Zahl Sieben, die Namen der Tage und ihre Reihenfolge sind alles andere als zufällig.
Mit bloßem Auge sieht man sieben Himmelskörper, die sich am Sternenhimmel bewegen: Sonne, Mond und die fünf Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Diese sieben Wandelsterne sind denn auch die Namensgeber der sieben Wochentage.

Die sieben Planetenzeichen

Die Abfolge der Wochentage ist kein Rätsel, sondern folgt einem einfachen Schema. Auf der Holzräderuhr aus dem Kloster St. Peter ist es zu entschlüsseln. Unten in der Mitte befindet sich eine Anzeige mit den sieben Planetenzeichen.

Die Reihenfolge der Planetenzeichen lautet  Saturn – Jupiter – Mars – Sonne – Venus – Merkur – Mond.

Diese Reihenfolge entspricht der Geschwindigkeit, mit der die Wandelsterne sich am Sternenhimmel bewegen: der Saturn ist der langsamste Himmelskörper, der Mond der schnellste. Das ist jedoch nicht die Reihenfolge unserer Wochentage. Das Zifferblatt zeigt nach Saturn (Samstag) nämlich Jupiter (Donnerstag).

Die Reihenfolge der Wochentage

ergibt sich, wenn man die Uhr laufen lässt: Der Zeiger bewegt sich jede Stunde ein Feld weiter.
Auf der Anzeige kann man also nicht den aktuellen Wochentag, sondern den jeweiligen Stundenregenten (sh. Tabelle von 1568) ablesen. Dahinter steht die alte Idee, dass jede Stunde unter der Regierung eines Wandelsterns steht.

Im Laufe der 24 Stunden des Tages macht der Zeiger drei volle Umdrehungen (3x7=21), und läuft noch drei einzelne Felder weiter (21+3=24). Mit diesem Sprung über drei Felder erhalten wir die richtige Reihenfolge der Wochentage:
24 Stunden nach dem Saturn (Samstag) steht der Zeiger bei der Sonne (Sonntag) usw.
So bewahrt eine einfache Holzräderuhr aus dem Schwarzwald uraltes Wissen.

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