Etui mit Einzelteilen eines Taschenuhrwerks, Badische Uhrenfabrik Furtwangen, Furtwangen, um 1920
Heute gilt die Warenkennzeichnung „Made in Germany“ als Gütesiegel, doch dem war nicht immer so: als Ende des 19. Jahrhunderts die Herkunftsbezeichnungen in Großbritannien zur Markierung von Importware eingeführt wurden, galten deutsche Produkte als billige Imitate von geringer Qualität. Doch nicht zuletzt die „Goldenen Zwanziger“ bewirkten in Deutschland eine beachtliche Qualitätsoffensive, deutsche Firmen standen zunehmend für Wertarbeit. Zum Beweis für die solide Verarbeitung ihrer Produkte zeigten Vertreter der Badischen Uhrenfabrik Furtwangen, kurz „Baduf“, den Kunden das Etui mit den Werkbestandteilen des Taschenuhrwerks. Und entsprechend dem großen Kostendruck auf dem Weltwirtschaftsmarkt konnten sich nur niedrige Preise durchsetzen. Die „Baduf“ verkaufte ihre Taschenuhren um 1925 für fünf Mark – bei einem durchschnittlichen Arbeiterlohn von 90 Mark war das ein überaus stimmiges Preis-Leistungsverhältnis.
Inv. 2013-013