Gut und günstig. So mag es der Kunde. Für Hersteller eine große Herausforderung, denn oft bleibt es bei einem Entweder-Oder. Der US-amerikanische Uhrmacher Albert Potter setzte dagegen auf Weniger-ist-Mehr und entwickelte 1890 eine Uhr, bei der das Gehäuse Teil des Werkes war. So konnte Material eingespart und die Uhr günstiger verkauft werden. Trotzdem, versicherte Potter, leide die Qualität der Uhr keinesfalls.
Zu schön, um wahr zu sein? Potters Erfindung war kein Erfolg beschert. Schon 1895 wurde die Produktion eingestellt. Doch hundert Jahre später kam Potters Idee wieder zu Ehren. Auch bei den flachen und knallbunten Swatch-Armbanduhren ist das Gehäuse Teil des Uhrwerks. Seit 1983 wurden rund 400 Millionen Swatch verkauft – ein voller Erfolg!
Taschenuhr Charmilles nach „Potter’s Patent“, Genf um 1890, Inv. 2016-48