Ob Nutella, IPod oder Google – erfolgreiche Erfindungen finden schnell eine Nachahmung. Das war früher nicht anders als heute. Abraham Louis Breguet war am Ende des 18. Jahrhunderts unbestrittener König der Uhrmacher. Zu seinen Kunden zählten Marie-Antoinette, Napoleon Bonaparte und auch Zar Alexander I. Breguet schuf eine Vielzahl ausgetüftelter Uhrenkonstruktionen von hoher Qualität, darunter auch die Souscription, eine Uhr mit nur einem Zeiger. Dank des raffinierten Zifferblatts konnte man die Zeit trotzdem fast minutengenau ablesen. Von solchen genialen Erfindungen wollten auch andere profitieren. Bald überschwemmte eine Unzahl von gefälschten Breguet-Uhren den Markt. Um sich gegen die Fälschungen zu wehren, versah Breguet seine Uhren mit einer Geheimsignatur: Der 4 mm lange Schriftzug unterhalb der Ziffer 12 wird nur bei flach einfallendem Licht sichtbar. Die linke Uhr trägt diese Signatur, die rechte nicht. Sie ist also eine Fälschung.
Taschenuhr, Typ „Souscription“, Breguet, um 1815, Inv. K-0550
Einzeigrige Taschenuhr, Breguet (apokryph), 1. Hälfte 19. Jh., Inv. K-669