Im November 1918 – also vor genau 100 Jahren – wurde der Achtstundentag in Deutschland eingeführt. Das war keine Selbstverständlichkeit. Eine Dienst-Ordnung bekannter Schwarzwälder Uhrmacherwerkstätten von 1864 zeigt: üblich waren damals Arbeitstage von 14 Stunden.
Arbeiterbewegungen wehrten sich seit Beginn der Industrialisierung gegen überlange Arbeitszeiten. „Wir wollen 8 Stunden zur Arbeit - 8 Stunden um uns auszubilden - 8 Stunden um uns auszuruhen“, so das Motto, mit dem sie eine „gesetzliche Schranke des Arbeitstages“ forderten.
Anfang des 20. Jahrhunderts hatte dieser Slogan Hochkonjunktur. Davon zeugen auch die „Arbeiter Chronometer“. Sie dienten nicht nur als Zeitmesser. Vielmehr waren sie ein schickes Accessoire für alle, die sich zumindest fühlen wollten, als kämpften sie für die Rechte der Arbeiterschaft.
Schon 1923 wurde der Achtstundentag wieder abgeschafft.
„Arbeiter Chronometer“, Schweiz, um 1900, Inv. 45-3521.
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