1875 plante der Furtwanger Uhrmacher Irenäus Eschle den Bau einer Kirche. Doch warum?
Damals tobte im Deutschen Reich ein erbitterter Streit zwischen katholischer Kirche und Staat. Im „Kulturkampf“ diskutierte man die Fragen, ob der Papst unfehlbar sei und wie viel Einfluss die Kirche im Staat ausüben durfte. Dies teilte auch Furtwangen in zwei Lager.
Die meisten Einwohner blieben dem Papst treu. Doch ein Kreis um die hiesigen Fabrikanten gründete 1872 eine von Rom losgelöste, altkatholische Gemeinde.
Der Staat erlaubte den Altkatholiken die Furtwanger Kirche zu nutzen. Daraufhin verbot die Erzdiözese den „Papsttreuen“, dort Gottesdienste abzuhalten. Nun wurde die auf der Uhr abgebildete „Nothkirche“ gebaut.
30 Jahre später hatte sich das Blatt gewendet: die Kirchen wurden getauscht. 1938 riss man die „Nothkirche“ ab.
Lackschilduhr mit Darstellung der "Kath. Nothkirche Furtwangen", Schwarzwald, Ende 19. Jahrhundert, Inv. 2017-024
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