Vertrauen ist gut. Aber wie weiß der Chef, ob sein Nachtwächter die Kontrollgänge wie vorgesehen ausgeführt hat? Dafür gibt es seit dem 19. Jahrhundert spezielle Kontrolluhren. Mit Hilfe von Schlüsseln, die an den zu kontrollierenden Orten hinterlegt waren, wurde auf einem Papierstreifen in der Uhr dokumentiert, wann der Wächter wo war. Kontrolle ist eben besser.
Damit nicht etwa falsche Schlüssel verwendet werden konnten, entwickelte Eduard Eppner aus Breslau 1878 „eine Sicherung gegen den Gebrauch unechter Schlüssel.“
Doch was, wenn der Nachtwächter die Uhr verstellte? Zwar konnte man diese nur mit einem Schlüssel öffnen, doch Schlösser lassen sich knacken. Auch dafür fand Eduard Eppner Abhilfe: Sein Patent umfasste auch „eine Einrichtung, durch welche das unzeitige Öffnen des Gehäuses markirt wird“.
Und wenn auch… ? Am Schluss hilft halt doch nur Vertrauen.
Wächterkontrolluhr mit Etui und Schlüssel, A. Eppner & Co., Breslau um 1900, Inv. 2017-011