Mechanische Uhrwerke mit elektrischem Aufzug waren um 1960 keine Seltenheit. Auch bei der Uhrenfirma Kaiser in Villingen wollte man ein eigenes elektrisches Uhrwerk im Angebot haben. Doch welche Technik sollte man verwenden?
Kaiser erwarb ein Patent des Erfinders Joseph Krischker und entwickelte daraus „motolectric“. Das Besondere daran: Im Gegensatz zu anderen elektrischen Uhrwerken der Zeit zog der Motor keine Feder auf – er ersetzte sie und war Antrieb und Aufzug in Einem. So konnten einige Bauteile eingespart werden.
1963 wurde „motolectric“ als „das einzige System dieser Art“ vorgestellt. Und das blieb es auch, da die Elektronik die Uhrenherstellung revolutionierte. Kaiser konnte damit nicht Schritt und musste 1972 Insolvenz anmelden.
Uhrwerk „motolectric W16B“, Kaiser, Villingen, um 1970, Inv. 50-4195-2.
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