Im Zweiten Weltkrieg gehörte die Uhrenfabrik Gebrüder Junghans AG zu den führenden Unternehmen der deutschen Rüstungsindustrie. Als „Wehrwirtschaftsführer“ organisierte Generaldirektor Helmut Junghans den Ausbau der deutschen Zünderproduktion.
Besonders gefragt waren vor allem sehr präzise Doppelzünder für Bomben und Granaten. Sie detonierten beim Aufprall, aber dank eines Uhrwerks auch nach einem vorab gewählten Zeitraum. Somit war zum Beispiel gewährleistet, dass Granaten zur Flugabwehr in der Luft explodierten und nicht auf heimischem Boden.
Auch nach Kriegsende waren Junghans-Zünder von den ehemaligen Gegnern begehrt. Im Zuge der Demontage wurde der hier gezeigte Doppelzünder nach Frankreich gebracht und die Technologie dort für das Militär nutzbar gemacht. 2017 gab ein ehemaliger Mitarbeiter der französischen Rüstungsindustrie den Zünder an das Museum.
Zünder für 8,8 cm FLAK-Geschosse, Junghans, 1945, Inv. 2017-028
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