Unter der Leitung von Robert Bichweiler (1849-1915) wurden viele Uhrwerke der Furtwanger Sammlung Ende des 19. Jahrhunderts restauriert. Dem damaligen Geschmack entsprechend, ließ er die Zifferblätter fantasievoll ergänzen und die Werke auf Sockel montieren.
Wenig später wurde dieses Vorgehen scharf abgelehnt. So schrieb Adolf Kistner 1925 zum hier gezeigten Werk: „Das bogenförmige Schild neu, vergoldet, mit Zinnzahlenreif mit Bemalung und Verzierungen ist eine unerfreuliche Beigabe.“
Heute sind Dekorationen aus der Epoche des Historismus ihrerseits geschichtliche Zeugnisse: Restaurator Matthias Hüttlin hat das Uhrwerk konserviert, ohne die Spuren der Zeit zu verwischen. Die losen Teile der Vergoldung hat er gefestigt, wobei er Fehlstellen belassen hat. Auch die Metallteile hat er nur zurückhaltend gereinigt.
Uhrwerk mit Viertelstundenschlag, bezeichnet Franz Jakob Braun, Eberbach (Odenwald), 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, Inv. 40-0423