11.3

Flötenschränke, Orchestrions und Musikdosen aus aller Welt

Musikautomaten wurden nicht nur im Schwarzwald hergestellt, sondern auch an vielen anderen Orten. Viele Regionen entwickelten eigene Spezialitäten.

Sogenannte Flötenschränke waren eine Spezialität der österreichischen Hersteller zwischen etwa 1780 und 1850. Nicht zuletzt dank speziell komponierter Melodien von berühmten Komponisten wie Mozart und Beethoven fanden die automatischen Orgelwerke viele Liebhaber.

Musikautomaten größerer Art mit einer ganzen Reihe von Klangkörpern ersetzten ein ganzes Orchester, entsprechend nannte man sie Orchestrion. Einfachere Geräte wurden mechanisch betrieben, bei den raffinierteren Instrumenten übernahm eine Pneumatik die Steuerung.

Eine eigene Art von Klangautomaten bilden die Musikdosen, bei denen die Töne durch vibrierende Stahllamellen erzeugt werden. Dieses Verfahren wurde 1796 in Genf erfunden. Die Schweiz war bis etwa 1950 der wichtigste Produzent dieser Musikautomaten. Zwischen 1880 und 1900 wurden in Leipzig Platten-Musikdosen in großer Zahl hergestellt. Bei diesen Geräten wird das Musikprogramm auf einer gestanzten Blechplatte gespeichert. Diese Platten waren einfach herzustellen und boten ein vielfältiges Repertoire.

Als letzte Spezialität sind die Vogelautomaten zu erwähnen. Der Vogelgesang wurde mit einer mechanisch gesteuerten Zwitscherpfeife imitiert, eine kleine Vogel-figur bewegte sich passend dazu. Solche Automaten wurden in Genf, Paris und im Schwarzwald hergestellt.