10.10

Der späte Triumph der Weltzeit

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts setzten sich Wissenschaftler wie der deutsche Astronom Wilhelm Foerster dafür ein, für grenzüberschreitende Belange des Verkehrs, der Wirtschaft und der Wissenschaft statt 24 Zonenzeiten nur noch eine einzige Zeit zu verwenden. Diese Weltzeit wurde jedoch erst 1928 eingeführt.

Die koordinierte Weltzeit UTC (Universal Time Coordinated), beruht auf der mittleren Sonnenzeit von Greenwich. Diese Weltzeit wird heute nicht mehr von Astronomen bestimmt, sondern von Atomuhren erzeugt.

Trotz Atomuhren richtet sich das tägliche Leben weiterhin nach dem Sonnenstand, d.h. der unregelmäßigen Drehung der Erde. Deshalb wird UTC ab und zu durch Schaltsekunden an die mittlere Sonnenzeit von Greenwich angeglichen.

UTC gewinnt in der globalisierten Welt mehr und mehr an Bedeutung, sei es für Wettervorhersagen, Luftverkehr, Wirtschaft oder Militär. Selbst die Sendezeit von e-mails wird in UTC angegeben.

1998 führte die Schweizer Uhrenfirma Swatch für das globale Dorf die Internet Time ein. Diese Weltzeit unterteilt den Tag nicht mehr in Stunden und Minuten, sondern in 1000 Beats. Ob sich dieses neue Zeitsystem wie Ende des 19. Jahrhunderts die Zonenzeit durchsetzen kann, wird die Zukunft zeigen.