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Schwerter zu Pflugscharen

Im Zweiten Weltkrieg bauten die Schwarzwälder Uhrenfabriken keine Uhren mehr, sondern Zünder und andere Geräte für den Armeebedarf. Dank der militärischen Bedeutung war die Ausstattung der Fabriken mit Maschinen und Material noch 1945 sehr gut. Nach Kriegsende jedoch führten Entschädigungsansprüche der Alliierten zum Abtransport vieler Maschinen und zu Materialknappheit.

In der Not nutzte man übrig gebliebenes Militärgut um: Wehrmachtsuhren erhielten zivile Gehäuse, Artilleriezünder wandelten sich in Wanduhrwerke. Technisch einfache Uhrenformen wie Holzplatinenwerke oder Sonnenuhren erlebten eine kurze Renaissance.

Ein Jahr nach der Währungsreform 1948 wurden die Reparationen an die Alliierten beendet. Mit der Uhrenproduktion im Schwarzwald ging es steil nach oben.