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Arbeit im Takt

1918 stellte der Nervenarzt und Psychiater Walther Poppelreuter eine „Arbeitsschauuhr“ vor. Sein Ziel: „aus anfänglich schlechten Arbeitern durch Anweisung gute zu machen“.  

Als Leiter einer „Nervenanstalt für Kopfschüsse“ befasste er sich mit der Ermittlung der Arbeitsfähigkeit von Hirnverletzten. Später wandte er seine Methode allgemein auf die Rationalisierung von Arbeitsprozessen an.

In der Industrie wurde die Arbeit durch Zeit- und Arbeitsstudien zweckmäßig geplant. Vorreiter waren die USA. Das Taylor-System, so genannt nach Frederic Winslow Taylor, stand jedoch im Ruf, die Arbeiter unzulässig auszunutzen. Poppelreuter dagegen wollte den „schädlichen Überverbrauch für das Individuum“ verhindern und die Leistungsfähigkeit auch für zukünftige Arbeiten steigern.