9.11

„Deutsch die Uhr! Deutsch der Klang!“

Melodische Gongklänge waren ein starkes Verkaufsargument für Wohnraumuhren. Mit großem Werbeaufwand versuchten die Schwarzwälder Uhrenfirmen, sich gegenseitig zu übertrumpfen.

Schon in der Kaiserzeit warb die Schwenninger Firma Schlenker & Kienzle mit Walküre-, Walhalla- und Wotan-Gongs. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 doppelte die Firma nach mit „neuen Deutschen Gongs“ aus den Anfangstönen des nationalsozialistischen Horst-Wessel-Liedes oder dem Glockenspiel der Potsdamer Garnisonskirche.
    
Die anderen Uhrenfirmen wollten nicht zurück stehen. Mauthes „Deutscher Volksgong“ spielte die SA-Hymne „Volk ans Gewehr“. Das durchschlagende Verkaufsargument lieferte jedoch Junghans: Damit die Radioreden Adolf Hitlers nicht gestört wurden, schweigt der „Bim-Bam-Vollklang (...) bei Radio-Empfang, weil mit Schlag-Absteller“.

Eingebaut waren diese Schlagwerke meist in Büffetuhren, so genannten „Napoleonhüten“. Das breite Gehäuse bot Platz für die langen Klangstäbe.

„Deutsch die Uhr! Deutsch der Klang!“

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Dauer: 2:18 min.