9.10

Die Geburt der Jahresuhr aus dem Schlachtfeld

Nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 bereiste Anton Harder die Schlachtfelder von Sedan. Wie er erzählte, entdeckte er dort einen Grashalm, der durch das Zünderloch eines Schrapnellbodens gewachsen war. Als er am Halm zog, blieb das Munitionsteil daran hängen und drehte sich langsam hin und her.

Harder erkannte, dass diese Bewegung nur wenig Energie braucht – und kam auf die Idee, eine Uhr zu bauen, die nur einmal im Jahr aufgezogen werden musste. Doch die Suche nach einem fähigen Partner gestaltete sich schwierig.

Ende 1881 traf Harder den jungen August Schatz in Triberg. Dieser „arbeitete und tüftelte viele Stunden an langen Winterabenden (...), um eine gangfähige Uhr herzurichten“, wie er selbst berichtete. 1884 wurde darauf die Triberger Jahresuhren-Fabrik AG gegründet.

Ab etwa 1900 entstanden Jahresuhren von unterschiedlichen Herstellern in großer Zahl. Die Uhr mit dem Drehpendel wurde zum Welterfolg.