9.7

Kapselwerke aus Kunststoff - neue Materialien verändern die Uhrenherstellung

Vom Ende der 1950er bis zu den 1970er Jahren beherrschte das Uhrwerk im Kunststoffgehäuse den Massenmarkt. Geringer Preis und Größe machten es zum bevorzugten Großuhrwerk dieser Zeit.

Aufziehen musste man diese Uhren nicht mehr. Eine Batterie lieferte Energie, um die Feder elektromechanisch zu spannen. Als Aufzug diente ein Motor oder Klappanker, ein meist als Dose ausgeführter Hebel.

Dank Transistortechnik setzten sich in den 1960er Jahren die „Drehschwingerwerke“ durch. Der elektromagnetische Direktantrieb der Unruh entlastete das Getriebe. Statt wie bisher aus Metall, konnten die Zahnräder nun aus Kunststoff gefertigt werden.  

Viele Betriebe sparten mit dieser Rationalisierung Arbeitskräfte ein. Wer an der aufwändigen Metallbearbeitung festhielt, war bald nicht mehr konkurrenzfähig. Traditionsreiche Firmen wie Mauthe, Blessing und Kaiser machten deshalb in den 1970er Jahren Konkurs.

Montage von elektromechanischen Uhrwerken um 1970

Gebrüder Staiger, St. Georgen um 1970
1.33 min