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Ausgefallene Exoten - Elektrouhren um 1930

Der Elektrouhrenbau im Schwarzwald trieb zwischen den Weltkriegen seltsame Blüten. Die meisten der exotischen Ideen erwiesen sich als Ladenhüter.

Einen automatischen Aufzug des Uhrwerks versprachen der Bürstenläufer der Badischen Uhrenfabrik und die Pulshammer-Uhr von Jauch (kurz: Puja). Letztere war eine echte Schnaps-Idee in Hakenkreuz-Form. Die Puja-Uhr wurden mittels Destillation von Weingeist in geschlossenen Glasröhrchen aufgezogen.

Erhitzte Luft dehnt sich aus. Diese Tatsache nutzte Junghans um 1930 zum Aufzug von Werken oder zur Fortschaltung von Nebenuhren bei kleineren Uhrenanlagen. Dazu enthielten die „Elektronom“-Uhren Heizröhren und Luftschläuche.
 
Auch die optisch attraktiven Ato-Uhren mit elektrisch angetriebenem Pendel waren in den 1930er Jahren noch selten. Erst als sie dank Transistortechnik betriebssicherer geworden waren, verkauften sie sich in den 1950er und frühen 1960er Jahren recht gut.