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Reklame, Reklame! Uhrenwerbung im 20. Jahrhundert

Die riesigen Stückzahlen der am Fließband produzierten Uhren ließen sich nur dank moderner Verkaufsmethoden absetzen. Die Schwarzwälder Großbetriebe schufen sich ein eigenes Firmenprofil mit Markenzeichen. Daneben dienten Uhren nun als Reklameträger, um Werbebotschaften beim Ablesen der Zeit im Gedächtnis des Betrachters zu verankern.

Die Uhrenfirmen boten neben gedruckten Werbematerialien Elemente zur Schaufensterdekoration an. Plakate und Inserate sowie Radio- und Fernsehwerbung förderten den Verkauf ebenso wie die aufwändige Gestaltung von Verpackungen.

Führende Großbetriebe versuchten mit ihrem Markenzeichen bestimmte Botschaften zu senden. So warb Kienzle anfangs mit dem Flügelrad, dem Symbol der Eisenbahn, der fortschrittlichsten Technik der damaligen Zeit. Ab den 1920er Jahren zeigte eine stilisierte Unterschrift in Schreibschrift, dass die Firmenleitung mit ihrem guten Namen bürge. Vierzig Jahre später wurde das Logo durch einen nüchtern-modernen Schriftzug in Blockschrift ersetzt.