8.10

Tick-Tack macht die Uhr

Das charakteristische Geräusch einer mechanischen Uhr stammt von der Hemmung. In regelmäßigen Abständen wird das Räderwerk in seinem Ablauf gehemmt, daher der Name. Die wichtigsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Hemmungen wurden im 18. Jahrhundert in England gemacht.

Um 1725 erfand George Graham die Zylinderhemmung. Das Räderwerk bewegt sich nur bei der Auslösung, sonst ruht es still, deshalb der Name „ruhende Hemmung“. Damit konnte die Ganggenauigkeit der Taschenuhren auf eine Minute pro Tag erhöht werden. Nun machte auch ein Sekundenzeiger Sinn.

Thomas Mudge entwarf 1757 eine Ankerhemmung, so genannt nach der Form der Schaltgabel. Sie ist während des Schaltvorgangs nur kurz in Kontakt mit der Unruhe. Vorher und nachher schwingt diese frei, deshalb die Bezeichnung „freie Hemmung“ – noch heute  die übliche Konstruktion.

John Arnold entwickelte 1782 den Chronometergang, ebenfalls eine „freie Hemmung“. Er schaltet nur bei jeder zweiten Passage der Unruhe. Werke mit Chronometerhemmung machen nur „Tick“, das „Tack“ fällt weg. Uhren dieser Bauart erreichten schon um 1800 eine Ganggenauigkeit von wenigen Sekunden pro Tag, selbst unter rauen Bedingungen.