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Jugendstil - die Schwarzwalduhr geht mit der Zeit

Ende des 19. Jahrhunderts entsprachen Uhren in historistischen Gehäusen nicht mehr dem Zeitgeschmack. Durch Auftragsarbeiten an Jugendstilkünstler wie J. Jagemann in München wollte die badische Gewerbeverwaltung dem Uhrengewerbe neue Impulse geben. Doch diese modern aussehenden Uhren konnten sich auf dem Markt nicht durchsetzen.

Nicht bloß die Hülle vieler Schwarzwalduhren war veraltet, sondern vor allem die Produktionsweise. Die an handwerklichen Maßstäben orientierte Qualität der Uhren hatte ihren Preis, den kaum noch jemand bezahlen wollte.

Mit den großen Uhrenfabriken im württembergischen Schramberg und Schwenningen wie Junghans, Kienzle oder Mauthe war eine übermächtige Konkurrenz herangewachsen. Dort hatte man die Konstruktion der Uhren konsequent an der industriellen Herstellung ausgerichtet und konnte nun unschlagbar günstig zuverlässige Uhren anbieten.

Spätestens die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre bedeutete das Aus für die meisten badischen Uhrenhersteller.