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Die Priestermechaniker und ihre Modelle des Kosmos

Die katholische Kirche stemmte sich lange gegen die Erkenntnisse der Naturwissenschaften. Doch im 18. Jahrhundert traten Mönche und Pfarrer als Erbauer astronomischer Maschinen hervor und versöhnten Gottesglaube mit den Naturgesetzen.

Die Erbauer schufen bildhafte Darstellungen der Himmelsbewegungen. Je nach gewähltem Standpunkt sehen wir die zentrale Sonne mit den um sie kreisenden Planeten oder wir finden die Erde im Mittelpunkt mit umlaufender Sonne, Mond und Sternenhimmel. Ergänzend dazu gibt es manchmal noch die Anzeige der Finsternisse sowie der Tag- und Nachtgrenze.

Mit teilweise sehr komplizierten Getrieben wurden die langsamen Bewegungen ausgehend vom tickenden Uhrwerk in verblüffender Präzision erzeugt. Selbst nach Jahrzehnten werden die Himmelsphänomene noch zuverlässig angezeigt.

Zwei bedeutende Priestermechaniker stammen aus dem Schwarzwald: Thaddäus Rinderle (1748-1824), Mönch in St. Peter, und Frater David a San Cajetano (David Ruetschmann, 1726-1796), tätig in Wien.