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Geschicktes Marketing - Uhrenhandel mit der ganzen Welt

Die preisgünstige Schwarzwalduhr war in der ganzen Welt ein Erfolg. Lackschildmaler gestalteten die Zifferblätter nach dem Geschmack der jeweiligen Länder. Schwarzwälder Händler, die sogenannten Uhrenträger, vertrieben die Uhren vor Ort.

Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dominierte die Schwarzwalduhr den europäischen Markt. Später fand sie auch den Weg nach Übersee und in den fernen Osten. Je nach Zielland variierte die Gestaltung der Schilder: in England waren weiße Lackschilder mit wenig Verzierung gefragt. In Frankreich verkauften sich farbenprächtige Zifferblätter am besten.

Die Schwarzwälder Uhrenträger gingen für mehrere Jahre ins Ausland. Aus der Heimat ließen sie sich Uhren liefern, die sie als Hausierer oder sogar im eigenen Laden verkauften. Name und Verkaufsort des Uhrenhändlers ist oft auf den Lackschildern zu lesen.

Zunächst waren die Uhrenträger in sogenannten Kompagnien organisiert, die auf mündlichen Verträgen basierten. Als das gegenseitige Vertrauen immer mehr missbraucht wurde, zerfielen diese Gesellschaften. Als Selbständige gingen die Uhrenhändler zwar ein höheres Risiko ein, hatten jedoch den Gewinn für sich allein.

Aus den Briefen des Schwarzwälder Uhrenhändlers Andreas Löffler

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Dauer: 3.44 min. Produktion: PIROOL Audioprojekte