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Überall die richtige Zeit - tragbare Sonnenuhren

Im Mittelalter wurde der Tageslauf durch das Läuten der Kirchenglocken bestimmt. Ab dem 16. Jahrhundert zeigten Kaufleute und Handwerker jedoch mehr und mehr das Bestreben, den Tagesablauf nach eigenen Bedürfnissen zu planen und einzuteilen. So entstand in den Städten Europas das Bedürfnis, die Uhrzeit genau zu wissen.

Mechanische Taschenuhren waren damals teuer und störanfällig. So blieben einfache Klapp- und Tischsonnenuhren bis gegen 1800 praktische Zeitmesser für die einfachen Leute. Geübte Anwender konnten damit die Zeit auf wenige Minuten genau bestimmen.

Auch auf Reisen leisteten kleine Sonnenuhren gute Dienste. Raffinierte Skalen und Drehringe erlaubten in der Nacht die Zeitbestimmung anhand der Position des Mondes. Ebenso finden wir drehbare Kalenderscheiben zur Angabe der beweglichen Feiertage und Skalen zum Umrechnen zwischen dem Julianischen und dem Gregorianischen Kalender, die eine Zeitlang parallel in Gebrauch waren.