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Keiner zu klein, Meister zu sein - Werkstatt von Benedikt Faller (1791 – 1850) in Gütenbach

Die Schwarzwälder Uhrenindustrie war lange Zeit  hausgewerblich organisiert. Obwohl im 18. Jahrhundert eine weitgehende Arbeitsteilung einsetzte, bildeten sich keine Fabriken. Jeder Meister blieb selbständig und arbeitete in der eigenen Werkstatt.

Die Herstellung von Holzuhren war einer der wenigen Berufe, die im 18. Jahrhundert jedermann frei ausüben durfte. Für fast alle anderen Berufe galten strenge Zunftregeln, welche die Anzahl der Meister beschränkten.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts begannen immer mehr Schwarzwälder mit der Herstellung von einfachen Holzuhren. Die Werkstatt wurde im Wohnhaus eingerichtet. Die Meister beschäftigten einige Gesellen und meist auch ein paar Lehrlinge. Deren Ausbildung war nicht geregelt. Jeder Uhrmacher konnte so viele Lehrlinge ausbilden, wie er wollte. Es gab auch Frauen, die als Meisterinnen arbeiteten.